Ein agiles Team aufbauen
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…
Der Zauber eines Teams, das neu gegründet wird und agil arbeiten möchte, ist dabei ein ganz besonderer: Neue Rollen, Arbeitsprozesse und digitale Tools können einiges aufwirbeln. Vom agilen Mindset ganz zu schweigen. Um erfolgreich zu sein, gibt es neben diesen Dingen eine ganze Reihe wichtiger Faktoren, die geklärt werden müssen. Dazu gehört eine saubere Einbindung inkl. der Klärung mit den Stakeholdern in die stabile Organisation, eine interdisziplinäre, passende Zusammenstellung des Teams, die Ressourcen um das Team mit allem auszustatten um arbeitsfähig zu sein und eine erfahrene Begleitung, die Ruhe und Sicherheit in den Startprozess bringt.
Ein agiles Team aufbauen, aber wie? Diese Seite hilft Euch einen ersten Überblick zu bekommen, was essentiell ist um einen erfolgreichen Start hinzulegen.
Wie wir Euch unterstützen ein agiles Team aufzubauen...
Als Agile Coaches unterstützen wir Euch in der Gründungsphase wenn Ihr ein agiles Team aufbauen wollt. Wir beraten Euch zum Projektaufsatz, moderieren Euer Kickoff-Event, schulen Euch in den notwendigen Methoden, zeigen Euch, worauf es in der Anfangsphase ankommt, begleiten das Team durch die ersten Wochen und helfen, die Selbstorganisation für Euch passend zu etablieren.
Falls die Neugründung im Rahmen einer organisationsweiten agilen Transformation stattfindet, begleiten wir auch mehrerer neuer Teams parallel.
Was bringt agiles Arbeiten im Team?
So sehr Agilität mittlerweile als Trend-Begriff überladen scheint, kommt der Hype nicht von ungefähr. Richtig angewendet und mit dem passenden Mindset-Shift verbunden, hält agile Zusammenarbeit in komplexen Umfeldern einige Vorteile bereit. Im klassischen Projektmanagement bleiben diese meist auf der Strecke. Woran das liegt? Agilen Teams wird ein klar abgegrenzter Verantwortungsraum übertragen, in dem sie sich so selbst organisieren und entscheiden können, dass sie maximal wirksam sind. Dadurch sind die Teams häufig flexibler, schneller und haben die Fähigkeit, sich schnell an veränderte Umstände anzupassen. Dazu kommt ein klarer Fokus auf Menschzentrierung bei der Arbeit. Wer ist unser:e Kund:in oder unser:e Nutzer:in? Wodurch können wir den größten Wertbeitrag leisten?
Für ihr Unternehmen sorgen agile Teams somit einerseits für einen direkteren Beitrag zur Wertschöpfung und andererseits durch die erhöhte Selbstbestimmung und Verantwortungsübernahme für eine höhere Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden.
Vorteile von agilen Teams
- Flexibilität und Schnelligkeit
- Mensch- und Wertschöpfungszentrierung
- Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Umstände
- Gesteigerte Zufriedenheit der Mitarbeitenden
Ein agiles Team aufbauen - Grundlagen
Errichte Projekte rund um motivierte Individuen. Gib ihnen das Umfeld und die Unterstützung, die sie benötigen und vertraue darauf, dass sie die Aufgabe erledigen.
Agiles Manifest
Was es vorab braucht um ein agiles Team aufzubauen, haben wir Euch hier zusammengefasst:
- Organisationale Einbindung: die organisationale Einbindung und die Andockung an die agilen Strukturen ist die halbe Miete wenn man ein agiles Team aufbaut. Dazu gehört, den Auftragsrahmen klar mit den Projektsponsoren zu klären und essentielle Schnittstellen vorab zu identifizieren und Schnittstellenpartner:innen in den Prozess des Projektaufsatzes einzubeziehen. Alle Stakeholder außerhalb des Projektteams sollten ein gemeinsames Verständnis vom Handlungsspielraum des Teams haben und die Wichtigkeit dessen verstehen. Es kann sich lohnen mit den Projektsponsoren aus der stabilen Organisation ein Manifest für die Zusammenarbeit mit dem agilen Team unterschreiben zu lassen, in der Haltungen und Rahmenbedingungen festgehalten werden.
- Teamzusammenstellung: Im Optimalfall sind in einem agilen Team alle Fähigkeiten und Kompetenzen vertreten, die zum Erreichen des gemeinsamen Ziels benötigt werden. Abhängigkeiten nach außen werden somit minimiert. Bei der Personalauswahl und Zusammensetzung sollte der Faktor der sogenannten “Cross-Funktionalität” stets mitbedacht werden. Neben der Personalauswahl spielt auch die Teamgröße eine wichtige Rolle für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Es gibt verschiedene Empfehlungen zur Teamgröße in agilen Settings. Im Scrum Guide ist von maximal 9 Personen die Rede. An anderer Stelle die grobe Vorgabe, dass mit zwei Pizzen alle Teammitglieder satt werden sollten. Da Interaktionen im Zentrum agiler Arbeit stehen, sollte bei der Teamgröße gewährleistet sein, dass diese reibungslos stattfinden können.
- Agiles Mindset leben: Im berühmten Agilen Manifest sind 12 Prinzipien nachzulesen, nach denen sich Agile Projektzusammenarbeit ausrichten lässt. Als Grundlage für den Aufbau eines agilen Projektteams ist vor allem das folgende Prinzip wegweisend: In der Startphase gilt es, Vertrauen untereinander zu schaffen und den Rahmen für autonomes Handeln von Individuen zu setzen, also die Haltung zu etablieren, die Selbstorganisation möglich macht.
- Vorgaben: Im Idealfall kann das Team selber ausgestalten, wie sie den Raum füllen, der ihm für die Arbeit zugestanden wird. Meistens werden allerdings Rollen oder Frameworks vorgegeben, an denen sich das Team orientieren soll. Haltet Euch mit den Vorgaben wenn möglich zurück. Wenn das Team einen guten Coach an der Seite hat, hilft dieser, die passenden Strukturen und Regeln zu entwickeln.
Erste Schritte im Aufbau eines Agilen Teams
Wenn die oben genannten Grundlagen für den Aufbau des agilen Teams erarbeitet wurden, kann es losgehen. Als Nächstes ist das Ziel, das neugegründete Team auf den Weg zur möglichst autonomen Arbeit zu bringen. Dabei hilft im Idealfall ein Coach für agile Teams. Im Aufbau benötigt das Team dafür einen klaren Rahmen, der Orientierung und Leitlinien bietet. Dieser Rahmen kann in einem Kickoff-Workshop gesetzt werden. Folgende Agendapunkte empfehlen wir:
- Selbstverständnis klären: Mit einem Blick auf das Agile Manifest und die Werte, die dort enthalten sind, starten alle Teammitglieder mit einem einheitlichen Verständnis in die Zusammenarbeit. Am besten lässt man das Team selbst erarbeiten, an welche Aspekte sie am meisten andocken können und worauf sie den Fokus legen wollen. Zudem lohnt es sich gemeinsam ein Leitbild oder eine Vision zu erarbeiten: Was wollen wir als Team erreichen? Wann sind wir erfolgreich? Was motiviert uns morgens aufzustehen? Hilfreich kann hierfür z.B. der Golden Circle von Simon Sinek sein:
- Rollenbild erarbeiten: Im Idealfall entwickelt das Team gemeinsam ein eigenes Rollenbild und verteilt Verantwortlichkeiten, sodass alle Führungsaufgaben aufgeteilt wurden. Besonders hilfreich ist hier die Arbeit mit unserem Shared Leadership Compass, der die Aufteilung sehr leicht macht. Wahrscheinlich wurden aber mit der Team-Neugründung vorgefertigte Rollen wie “Product Owner” oder “Scrum Master” geschaffen. Es kann hilfreich sein, sich aus der Literatur oder dem Internet die passenden Rollenbeschreibungen im Team anzuschauen und durch eigene Erwartungen zu ergänzen bzw. aufzuzeigen, wo der Verantwortungsbereich endet. Auch hier kann unser Kompass helfen, fehlende Führungsfunktionen in das bestehende Rollenmodell einzuarbeiten.
- Framework für Arbeitsorganisation einführen: Je nachdem, ob ein vorhandenes Framework wie zum Beispiel Scrum zur Arbeitsorganisation genutzt werden soll oder nicht, bedarf es im Team einer ersten Einführung in die Systematik. In diesem Agendapunkt können zum Beispiel Teamregeltermine (z.B. Daily Standups), Artefakte (z.B. Sprint-Backlogs) und die Länge eines Arbeitszyklus’ (z.B. 2-Wochen-Sprints) besprochen werden. Sollte kein Framework vorgegeben worden sein, erarbeitet das Team mit dem Coach gemeinsam eine passende Arbeitsorganisation mit den entsprechenden Team-Meetings. Oberste Regel ist dabei, dass es ein Inspect & Adapt-Event gibt, dass sicherstellt, dass das Team sich kontinuierlich anpassen kann.
- Teamregeln und Prozesse festlegen: Jedes Teammitglied und jede Gruppe hat individuelle Vorstellungen dazu, wie gute Zusammenarbeit aussieht. Abseits der Regeln, die sich aus dem genutzten Framework ergeben, sollte im Kickoff auch Platz für individuelle Teamwünsche sein. Für das Teamgefühl kann es an dieser Stelle auch wertvoll sein, die gemeinsam erarbeiteten Regeln und Abläufe als Code of Conduct festzuhalten oder mit einem Ritual abzusegnen.
- Teambuilding starten: Um eine Vertrauensbasis im Team zu schaffen, lohnt es sich, Teambuidling-Elemente in den Kickoff-Termin einzubinden. Psychologische Sicherheit und Beziehungspflege können Missverständnissen und unausgesprochenen Konflikten vorbeugen. Für die Teammitglieder kann es auch interessant sein, sich die Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman (Forming, Storming, Norming und Performing) bewusst zu machen, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es Zeit braucht, bis ein Team performant wird.
Ein agiles Team aufbauen - Die ersten Monate
Nach dem Aufbau des agilen Teams, müssen sich die neuen Routinen im Alltag festigen. Auch die geschaffenen Rollen definieren sich häufig in der Umsetzung erst richtig aus. Möglicherweise kommen zwischendurch auch Muster aus dem klassischen Projektmanagement wieder auf, sodass der neue Modus regelmäßig wieder in den Fokus gerückt werden muss. Um in dieser Zeit Stabilität in die agile Zusammenarbeit des Teams zu bringen, sollten in regelmäßigen Zyklen die oben bereits genannten “Inspect & Adapt”-Events (z.B. die Retrospektive) organisiert werden. Diese dienen dazu, den Status Quo zu überprüfen und Chancen und Hindernisse in der Zusammenarbeit aufzudecken. Die Teammitglieder kommen zu Wort und erarbeiten eigenständig Lösungen für erkannte Hindernisse („Impediments“).
Eventuell wird nach dem Kickoff-Event auch deutlich, wo im Team Kompetenz- oder Wissensaufbau nötig ist. Dann bieten sich Schulungen zu agilen Frameworks oder agilen Methoden an. Diese erleichtern den Umgang im Alltag und sorgen für mehr Übung in der Praxis. In den ersten Monaten kann außerdem der richtige Zeitpunkt sein, um sich als Team Gedanken zu einem Strategie-Framework zu machen. Die Einführung agiler Zusammenarbeit regelt im Wesentlichen die Arbeitsorganisation des Teams. Den langfristigen Zweck, den das agile Team verfolgt, kann man zum Beispiel mit Strategie-Frameworks wie Objectives and Key Results (OKRs) erarbeiten. Dieses Konzept baut auf agilen Grundwerte auf und ergänzt somit die gerade aufgebaute Arbeitsorganisation.
Literaturempfehlungen
Zwei Bücher an denen man nicht vorbei kommt, wenn man agile Teams aufbaut sind:
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Nico Krombach
Senior Agile Coach