Als Führungskraft immer noch zu viel am micromanagen ? Wir zeigen Dir, wie es anders geht…

Team arbeitet mit Shared Leadership Compass an verteilter Führung

Shared Leadership Compass

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Moderne Führung mit dem Shared Leadership Compass: unser eigenes Tool, um das richtige Maß an Verantwortungsübernahme zu finden

Wie unterstützt der Shared Leadership Compass moderne Führung?

Der Shared Leadership Compass ist ein Modell, das es Führungskräften, Teams und Organisationen ermöglicht, Selbstorganisation besser greifbar zu machen. Mithilfe des Modells wird sichtbar, wie Führungsaufgaben innerhalb eines Teams oder einer Organisationseinheit aufgeteilt werden und welcher Führungsstil in dem entsprechenden Kontext die Wertschöpfung bestmöglich unterstützt.

Nach einer ersten Einordnung mit Hilfe unseres Führungskompasses lässt sich definieren, in welchen Führungsaufgaben eine Veränderung hin zu mehr oder weniger geteilter Führung erstrebenswert ist und wie diese Veränderung konkret umgesetzt werden kann. Anstatt wie in vielen großen agilen Transformations-Vorhaben alle Bereiche auf einmal zu verändern, kann mit dem Shared Leadership Compass eine graduelle Veränderung von einzelnen Bereichen der Zusammenarbeit einfach und kontextspezifisch in kleinen Schritten umgesetzt werden. Führung wird dadurch immer weniger als Position und mehr als Aufgabe gedacht, die von vielen Schultern getragen werden kann.

Coach Hendrik Dahlhaus zeigt den Shared Leadership Compass während eines Workshops

Durch den Aufbau des Kompasses wird Shared Leadership und moderne Führung konkret und übersichtlich

Der Shared Leadership Kompass besteht aus 2 Achsen: die horizontale Achse stellt unterschiedliche Führungsaufgaben dar, die klassischerweise eine Führungskraft ausübt, aber auch bei geteilter Führung teilweise oder komplett von einem Team oder einzelnen Rollen übernommen werden. Die vertikale Achse stellt verschiedene Stufen der Verantwortungsübernahme bzw. -abgabe dar, die sogenannten Delegationsstufen.

Das Modell umfasst auf der horizontalen Achse insgesamt 21 Führungsfunktionen, die in 6 Clustern zusammengefasst werden. Diese Cluster umfassen:

  • Persönlichkeits- und Teamentwicklung
  • Personalverantwortung
  • Arbeitsorganisation
  • Operative Funktionen
  • Repräsentation
  • Strategie

Vertikal finden sich die Abstufungen zwischen kompletter Selbstorganisation auf Stufe 7 und klassisch-hierarchischer Führung auf Stufe 1. Die Stufe 0 bildet Situationen ab, in denen die Führungsfunktion außerhalb der Organisationseinheit verantwortet wird.

Die Stufen des Shared Leadership Compass vereinzelt dargestellt

Die Nutzung des Shared Leadership Compass ermöglicht einen demokratischen Führungsstil

Unter den diversen verfügbaren Führungsmodellen, finden sich aufgrund seiner Praxisnähe und der Relevanz des Themas immer neue Anwendungsfelder für den Shared Leadership Compass. Der jeweilige Anwendungsfall definiert das Vorgehen bei der Arbeit mit dem Führungskompass. Der Ablauf orientiert sich immer an den gleichen Schritten:

  1. IST-Analyse: Auf welcher Stufe stehen wir gerade? Ziel dieses Schritts ist es immer, ein gemeinsames Bild zu schaffen, wie Führung derzeit in dem entsprechenden Kontext gelebt wird.
  2. Wachstumspotenzial entdecken: Wo können wir uns entwickeln, um produktiver und motivierter zusammenzuarbeiten? Ziel dieses Schrittes ist es, eine gemeinsame Richtung zu definieren, in die ihr Euch gemeinsam entwickeln könnt.
  3. Experimente erarbeiten: Was ist ein kleines Experiment, das wir wagen wollen? Ziel dieses Schrittes ist es, ein konkretes und realistisches Experiment zu planen, um eine Veränderung gleich morgen umzusetzen.

Anwendungsfälle zum Einsatz des Shared Leadership Compass

Der Kompass lässt sich in vielen Bereichen einsetzen. Einige ausgewählte sind:

  • Start eines neuen Teams (mit oder ohne Führungskraft): Hier kann die Zusammenarbeit systematisch aufgesetzt werden, indem zum Beispiel ein Rollenmodell entwickelt wird. So bleibt kein Verantwortungsbereich “liegen”.
  • Weiterentwicklung der Zusammenarbeit in einem bestehenden Team: Der Kompass deckt Veränderungsbedarfe auf und ermöglicht eine systematische Neuverteilung von Führungsaufgaben, die der Wertschöpfung dienlich sind.
  • Führungskräftecoaching: Im Coaching kann der Shared Leadership Compass genutzt werden, um die Art des eigenen Führungsstils zu reflektieren und aufzudecken, bei welchen Führungsfunktionen der Coachee ggf. Potenziale zur Verbesserung der Führungssituation und der Zusammenarbeit sieht. 
  • Transformationsvorhaben in Organisationen: Wenn der Shared Leadership Compass großflächiger regelmäßig genutzt wird, findet eine stetige, organische Transformation zu einem adaptiven, zukunftsfähigen Unternehmen statt.
  • Rollenklärung, z.B. bei einer Tandem-Führung oder neuen Rollenmodellen: Wenn Führung bereits aufgeteilt wurde, bleiben häufig Führungsfunktionen ungeklärt und über Zeit treten Konflikte auf. Der Kompass hilft Euch, solche Dysfunktionalitäten aufzudecken, zu beheben und einen modernen Führungsstil zu etablieren. 

Um weitere Einsatzmöglichkeiten des Shared Leadership Compass als moderner Führungsstil kennenzulernen, sprecht uns an oder kommt zu einem unserer Community Events.

Praxis Case Teamworkshop: Inno-Team bei einem Energieanbieter

Ausgangssituation

Wir haben den Auftrag bekommen, das Inno-Team bei einem Energieanbieter mit einem Teamworkshop zu begleiten, der auf dem Shared Leadership Compass basiert. Das Team bestand damals aus 7 Mitarbeitenden, die den Auftrag hatten, innovative Geschäftspotenziale zu entdecken und neue Produkte zu entwickeln. Das Team hatte keine Führungskraft und ein bereits sehr hohes Maß an Selbstorganisation. Allerdings gab es einige Unklarheiten in der Zusammenarbeit und schwelende Uneinigkeiten, die wir gemeinsam im Workshop angehen wollten.

Unser Vorgehen mit dem Kompass:

Unser Vorgehen haben wir in folgende Schritte gegliedert:

  1. Auftragsklärung
  2. Erhebung des IST-Zustands und des Veränderungsbedarfs per Umfrage
  3. Durchführung des Workshops
  4. Mini-Retro zur Evaluation der Maßnahmen

Gestartet sind wir mit einer digitalen Auftragsklärung mit zwei Teammitgliedern. Dabei haben wir das Ziel erarbeitet, einen Überblick über die Verteilung von Verantwortung herzustellen und diese Klarheit zu nutzen, um die Zusammenarbeit im Team zu verbessern.

Um beim Workshop bestmöglich vorbereitet zu sein, haben wir einen Online-Fragebogen an das gesamte Team geschickt. Dabei haben wir eine Selbsteinschätzung zu jeder Führungsfunktion von jedem Teammitglied abgefragt: “Wie hoch denkst du ist derzeit das Delegationslevel bzw. die Verantwortungsübernahme im Team?” Zudem haben wir bei jeder Führungsfunktion erhoben, ob die Person den Bedarf hat, gemeinsam mit dem Team etwas an der Form der Verantwortungsverteilung zu verändern (=Veränderungsbedarf). 

Die Ergebnisse stellten wir dem Team im Workshop vor und fokussierten uns auf die Bereiche mit großem Veränderungsbedarf und die Führungsfunktionen, in denen die Einschätzung der Teammitglieder sich sehr stark voneinander unterschied. Die darauf folgenden Gespräche waren immens aufschlussreich für das Team – sie konnten hier klar sehen, warum im Alltag Probleme entstehen und wie unterschiedlich die Perspektiven auf die Verantwortungsverteilung im Team wirklich sind. Auf Basis dieser intensiven  Gespräche ließen wir das Team bestimmen, welche Führungsfunktionen sie zuerst verändern wollen und welche Delegationsstufe das Team anstrebt. 

Im nächsten Schritt haben wir die identifizierten Führungsfunktionen auf Subteams verteilt und diese haben Lösungsvorschläge und konkrete Maßnahmen für die Umsetzung im Alltag erarbeitet. Dabei entstanden neue Rituale, Rollen und Arbeitspakete entsprechend der neu verteilten Verantwortung. Das Feedback des Teams zum Workshop war sehr positiv: die neue Klarheit hat eine gemeinsame Schaffensenergie und Lust auf mehr freigesetzt.

Nach einigen Wochen haben wir uns mit dem Team digital getroffen, um gemeinsam zu evaluieren, wie die Umsetzung vorangeschritten ist. Das Team und seine Führungskraft erlebten sich dank der neuen Strukturen und klaren Verantwortungsbereiche als deutlich effizienter und produktiver. Gleichzeitig kristallisierte sich das Bedürfnis heraus, nun auch die verbleibenden Unklarheiten angehen zu wollen und regelmäßig mit dem SLC zu arbeiten.

Tipps für die ersten Schritte

Solltet Ihr Euch entscheiden den Kompass für Euch als Tool für modernes Führen ausprobieren zu wollen, dann können wir Euch folgende Tipps mitgeben:

  • Überfordert Euer Publikum nicht. Ggf. ist es nicht einmal hilfreich, das gesamte Modell zu zeigen. Wir nutzen häufig nur eine einzelne Führungsfunktionen um in den Dialog zu kommen
  • Setzt die gemeinsame Zeit sinnvoll ein. In den meisten Kontexten kann einiges an Arbeit vorab geleistet werden, z.B. eine erste Abfrage des Status-Quo als Umfrage.
  • Überlegt genau, zu welchen Zeitpunkten wirklich ALLE bei der gemeinsamen Diskussion gebraucht werden. Ihr arbeitet mit unserem Shared Leadership Tool an den Grundstrukturen Eures Teams – verpasst dabei nicht alle mitzunehmen.
  • Lieber kleine Schritte wirklich umsetzen, als große zu planen. Wir haben schon oft beobachtet, dass Teams einen großen Wurf machen wollen, aber im Alltag dann keine Zeit gefunden haben, diesen dann wirklich umzusetzen. Experimente sind kleine Veränderungen, die nach und nach implementiert werden können. Dadurch ist auch ein langsamer kultureller Wandel in der Zusammenarbeit möglich.
  • Lasst Euch extern moderieren. Wenn ihr zu einer gemeinsamen Verantwortungsübernahme wollt, ist es sinnvoll, dass die moderierende Person nicht Teil des Teams ist und erst recht nicht die Führungskraft. Das überfordert oft, löst ungewollte Dynamiken aus und führt dazu, dass ihr Eure gemeinsame Zeit nicht produktiv nutzt. Im schlimmsten Fall stehen am Ende nicht alle hinter dem gemeinsamen Ergebnis. Sucht Euch also eine Person außerhalb des Teams oder der Organisationseinheit, die Erfahrung in der Moderation hat. Wir unterstützen Euch gerne dabei!

Voraussetzungen für die erfolgreiche Nutzung des Shared Leadership Compass als Führungsmodell:

Der Kompass mag auf den ersten Blick sehr kompliziert wirken, aber Ihr werdet Euch relativ schnell zurechtfinden, wenn Ihr Euch einen Augenblick Zeit nehmt. Folgende Dinge braucht es, um erfolgreich mit dem Shared Leadership Kompass zu arbeiten:

  • Offenheit bei allen Beteiligten sich auf etwas Neues einzulassen
  • Zeit und Bereitschaft sich regelmäßig gemeinsam mit dem Thema (moderne) Führung und Zusammenarbeit auseinanderzusetzen
  • eine gute, klare Struktur, wie Ihr mit dem Tool arbeiten wollt
  • eine moderationerfahrene Person, die durch den Prozess führt
  • die Freiheit die Strukturen innerhalb des Kontextes überhaupt ändern zu dürfen
 

Unser Angebot

 
Team entscheidet mit Shared Leadership Compass gemeinsam wie Verantwortung verteilt wird

Für Teams und ihre Führungskraft

Teams empowern um effektiver und motivierter zu arbeiten. 

  • Wie ihr Verantwortungsbereiche für mehr Selbstorganisation findet und definiert

  • Wie ihr hinderliche Barrieren für Teamperformance aufdeckt

  • Wie ihr ganz konkrete Schritte hin zu mehr gelebter Agilität und agilerem Arbeiten ab morgen festlegt 

Gruppe von Führungskräften erarbeitet ein gemeinsames Führungsleitbild

Für Führungskräfte und Entscheider:innen

In einem interaktiven Format erleben, wie sich Verantwortung strukturiert im Team verteilen lässt, Teams dadurch empowert und Teamleitungen entlastet werden!

  • Wie geteilte Führung Teams produktiver macht
  • Wie Motivation im Team gesteigert werden kann
  • Wie cross-funktionale Projektteams handlungsfähiger werden
Frau steht vor dem Shared Leadership Compass und präsentiert ihn

Für Agile Coaches und Berater:innen

Starre Strukturen verändern und Agilität Stück für Stück einführen

  • Wie ihr den SLC als Werkzeug zum Interventionsdesign einsetzt

  • Wie ihr den SLC für Teambetreuung und Coaching einsetzt

  • Wie ihr den SLC als Transformationsgrundlage und in der Erarbeitung von Leitbildern einsetzt.

Wie unser Führungskompass entstanden ist

Der Shared Leadership Compass wurde 2021/22 nutzerzentriert in mehreren Zyklen von uns selbst entwickelt. Dabei hatten wir Hilfe mehrerer Kunden und Kontakte aus unserem Netzwerk. Für die Führungsfunktionen haben wir uns von Autoren wie Malik und Wimmer inspirieren lassen und unsere eigenen Erfahrungen eingewoben. Die Delegationslevel sind vom Führungskontinuum von Tannebaum und Schmidt abgeleitet. 

Vielen Dank an alle, die mitgewirkt haben!

Die Shared Leadership Community

Rund um unser Tool ist eine rege Community entstanden, die sich regelmäßig über Shared Leadership und moderne Führung austauscht. Wir treffen uns einmal im Quartal online, um uns über Shared Leadership, moderne Führungsstile und die Anwendung des Kompasses auszutauschen und gemeinsam das Modell und die dazugehörigen Tools weiterzuentwickeln.

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Der Shared Leadership Compass ist unter einer CC-Lizenz (BY-ND) veröffentlicht. Das bedeutet, Ihr dürft ihn auch in Eurem Arbeitskontext frei verbreiten und anwenden, solange das Modell dabei unverändert bleibt und unser Name genannt wird. Natürlich freuen wir uns, wenn Ihr mit uns zusammenarbeiten wollt und den Kompass auch anderen Interessierten zeigt.

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Hand zeigt etwas auf dem Shared Leadership Compass um etwas zu verdeutlichen

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Senior Agile Coach Paul Weinhausen

Paul Weinhausen
Co-Founder